Bose QuietComfort Ultra Headphones im Test: Wie klingt das neue Topmodell? (2024)

In Kürze
Die Bose QuietComfort Ultra Headphones verbinden alle guten Eigenschaften der Vorgänger in einem Kopfhörer. Klanglich eher auf der bass-betonten Seite, strotzen sie mit praktischen Features und spannenden Sound-Effekten.

Vorteile

  • Harmonischer, kräftiger Klang
  • Sehr bequemer Sitz
  • Gute Bedienung an Gerät und per App

Nachteile

  • Kein Atmos, nur simulierter 3D-Sound

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Wenn Bose seine Kopfhörer runderneuert, werden wir natürlich hellhörig. Besonders, wenn gleich drei neue Modelle auf den Markt kommen. In diesem Test nehmen wir uns die Bose QuietComfort Ultra Headphones vor. Diese wollen die besten Eigenschaften der Vorgänger Headphones 700 und QuietComfort 45 verbinden. Mit 500 Euro sind sie alles andere als günstig, versprechen aber besseres Noise Cancelling – und „immersiven“ Sound á la Dolby Atmos. Wir verraten dir, ob sich das Upgrade für dich lohnt.

Die Bose QC Ultra gibt es in Schwarz und Weiß:

Bose QuietComfort Ultra Headphones im Detail

Mit den Bose QuietComfort 45 konnten die ANC-Profis bereits letztes Jahr im Test begeistern. Seitdem hat sich jedoch einiges getan. Drei Kopfhörer hat Bose 2023 vorgestellt. Das Topmodell testen wir hier. Daneben gibt es aber auch die „günstigeren“ Bose QuietComfort Headphones (ohne Ultra) und die Bose QuietComfort Ultra Earbuds. Alle drei konnten wir inzwischen testen.

Schon auf den ersten Blick wird klar, dass für die QuietComfort Ultra nicht der QC45, sondern die eleganteren Bose Headphones 700 Modell standen. Die Ohrmuscheln greifen deren geschwungene Form auf und auch das Gewicht bleibt angenehm niedrig. Der erste Probesitz fällt hingegen deutlich länger aus als noch bei den 700ern. Anpressdruck und Komfort machen noch mal einen enormen Sprung nach vorn. Auch der Akku soll mit bis zu 24 Stunden noch mal mehrere Stunden länger halten als der QC 45 oder die 700.

Von den QuietComfort 45 hingegen übernehmen die Bose QuietComfort Ultra Headphones praktische Features: Du kannst die Kopfhörer zusammenfalten, da sie jetzt Klapp-Bügel haben. Dafür entfällt der fast schon archaische Schiebe-Schalter fürs Pairing. Insgesamt gibt es nur noch zwei Knöpfe und einen Sensor-Streifen. Alle drei erfüllen mehrere Aufgaben.

Die Steuerelemente findest du an der rechten Ohrmuschel. Solltest du also Linkshänder sein, ist das also vielleicht ungewohnt. Die Musikwiedergabe steuerst du über den oberen der beiden Knöpfe. Hier wechselst du auch durch die drei Klangmodi: Bose lässt dich zwischen „Leise“, „Wahrnehmbar“ und „Immersion“ wählen. Dahinter versteckt sich das berühmte Bose-ANC, ein Transparenzmodus und Boses Antwort auf 3D-Audioformate wie Dolby Atmos Music. Dazu später mehr.

Der kleinere Knopf koppelt deine Bose QuietComfort Ultra Headphones mit bis zu zwei Quellen und schaltet den Bose-Kopfhörer aus. Das Touch-Feld erkennst du an der abgehobenen Linie. Streichst du über sie, passt sich die Lautstärke an. Ein langer Druck aufs Touch-Feld aktiviert das Head-Tracking.

Die Ultras im Klangtest: Knackiger Bass, entspannte Höhen

Bose setzt bei den QuietComfort Ultra Headphones auf den gleichen Treiber, die wir schon von den QuietComfort 45 kennen. Das hat aber auch Bowers & Wilkins nicht abgehalten, aus den Px7 S2e im Vergleich zum Vorgänger noch mal mehr Klang herauszuzaubern. Die Geheimzutat hier heißt DSP, also digitale Klangverarbeitung. Das schaffen die Bose QuietComfort Ultra Headphones für unseren Geschmack noch eine Spur besser als die 45 oder die 700ern.

Während sich die QuietComfort 45 im Bass etwas zurücknahmen – ein Novum bei Bose – packen die Ultras hier deutlich fester zu. Gleichzeitig fahren sie im Hochton einen Gang runter. Das Resultat: deutlich harmonischerer Klang, der dich auch nach Stunden nicht nervt. Das zeigt etwa Opal der Progrock-Band Soen. So erinnert der Ultra sehr an den Sony WH-1000XM5. Allerdings verpasst du dadurch das ein oder andere Detail, das dein Lieblingsstück für dich bereithält. Dominique Fils-Aimé säuselt etwas zu sanft in dein Ohr und verliert dadurch etwas der Gänsehautstimmung. Dafür gewinnt der Kontrabass des Stücks deutlich mehr Volumen. Die goldene Mitte zwischen beiden Kopfhörern wäre hier der Bowers & Wilkins Px7 S2e, der in jeder Hinsicht noch eine Schippe drauflegt und zudem die deutlich breitere Bühne hat – für aktuell 70 Euro weniger.

Wie sich die neuen Bose-Flaggschiffe im Vergleich mit anderen ANC-Kopfhörern schlagen, verrät dir unsere Bestenliste:

3D-Sound auch ohne Dolby Atmos

Damit wir die Bose QuietComfort Ultra Headphones fair mit der Konkurrenz vergleichen konnten, haben wir bisher den Immersion-Modus ignoriert. Denn weder die Heaphones 700, noch der QC 45 oder der Px7 S2e können 3D-Sound verarbeiten. Jetzt wollen wir aber wissen, was sich hinter Boses 3D-Sound verbirgt. Wir wechseln von „Leise“ zu „Immersion“ und startenTK421 von Lenny Kravitz. Und tatsächlich: Instrumente und Lennys Stimme verteilen sich großzügig um uns herum und scheinen teilweise sogar über uns zu schweben. Lennys Stimme erhält sogar einen leichten Hall. Insgesamt groovt der Song so deutlich mehr als im reinen Stereo-Mix.

Wir haben uns den Song übrigens ausgesucht, weil Tidal ihn in Dolby Atmos anbietet. Allerdings macht das bei den Bose QuietComfort Ultra Headphones keinen Unterschied. Bose pfeift nämlich auf gängige 3D-Soundformate. Die Software in den Kopfhörern errechnet sich selbstständig aus jedem Track eine 3D-Version. Ganz egal, ob die Ursprungsdatei nun herkömmliche in Stereo, Atmos oder DTS vorliegt.

Und wie bei jedem dieser Formate kommt es sehr auf die Musik an, ob der 3D-Effekt gelingt. Lenny Kravitz funktionierte hervorragend.Girl With the Raven Mask von Avatarium hingegen wirkt über den Immersion-Modus künstlich gestreckt. Die Instrumente lassen sich nicht mehr so leicht voneinander trennen und Jennie-Ann Smiths Stimme wirkt blechern. Grundsätzlich kommst du mit dem Immersion-Modus einem Live-Auftritt näher als ohne. Allerdings rangiert die Qualität des Live-Auftritts dabei zwischen Konzertsaal und Dorffest-Bühne. Probiere also am besten selbst bei jedem Stück aus, was dir besser gefällt.

Head Tracking: Sound wie mit Lautsprechern

Head Tracking nennt sich eine Technologie, die die Bewegung deines Kopfes verfolgt. Auf Wunsch passt sich die Musik deinen Bewegungen an. Das Feature kennen wir bereits von anderen Kopfhörern wie den Apple Airpods Max. Genau wie bei diesen kannst du bei den Bose QuietComfort Ultra Headphones zwischen zwei Modi wechseln. Wählst du den „Bewegt“-Modus, ändert sich für dich erst einmal nichts. Die Musik kommt weiterhin gleichmäßig aus beiden Ohrmuscheln. Ganz egal, wohin du dich drehst. Daher empfiehlt Bose diesen Modus besonders für unterwegs.

Wenn du hingegen am PC sitzt, oder am Handy eine Netflix-Serie schaust, sollst du „Unbewegt“ wählen. Dann orientiert sich der Sound an der Position deiner Quelle. Schaust du also eine Serie und drehst den Kopf nach rechts, kommt die Action scheinbar von links. Ein praktisches Feature, wenn du vergessen möchtest, dass du Kopfhörer trägst. Die QuietComfort Ultra Headphones lassen dir die Wahl: Du kannst das Head Tracking in beiden Stufen in allen drei Modi benutzen. Automatisch eingeschaltet ist es jedoch nur beim „Immersion“-Modus. Und natürlich kannst du das Head Tracking auch jederzeit einfach ganz ausschalten.

Was kann das ANC der Bose QuietComfort Ultra Headphones?

Wie nicht anders zu erwarten, überzeugt auch das Noise Cancelling der Bose QuietComfort Ultra Headphones auf ganzer Linie. Auch die QC 45 müssen sich hier geschlagen geben. Nur wenige ANC-Kopfhörer, unter ihnen die Sony WH-1000XM5, schaffen hier noch mehr Ruhe um dich herum. Die Sony dämpfen dabei auch hellere Geräusche noch eine Spur besser. Womit die neuen Bose-Kopfhörer hingegen bisher nicht so gut klarkommen, sind zu ruhige Räume. Hier stößt das Noise Cancelling an seine Grenzen und erzeugt leichtes Rauschen. Damit sind die Ultras aber nicht allein und sobald du deine Musik anwirfst, bleibt vom Rauschen ohnehin keine Spur mehr.

Wenn du einen Over-Ear-Kopfhörer suchst, der einen nahezu perfekten Transparenzmodus mitbringt, dann ist vielleicht der Apple AirPods Max etwas für dich. Wir haben den Bose mit dem Apple AirPods Max direkt verglichen, und sagen dir in unserem Versus-Artikel Bose QuietComfort Ultra Headphone vs. Apple AirPods Max, welcher Over-Ear besser performt.

Bose Music App: Intuitiv und vielseitig

Natürlich kannst du die Bose QuietComfort Ultra Headphones einfach aus ihrem Karton nehmen, koppeln und loslegen. Mehr Spaß macht das Ganze jedoch mit der passenden App. Die Bose Music App erlaubt dir inzwischen nicht nur, den Klang an deine Vorlieben anzupassen, sondern auch, die Tasten mit Zusatz-Funktionen zu belegen. So kannst du zum Beispiel wählen, was ein langer Druck auf das Touchfeld bewirkt. Neben dem Head Tracking kannst du so nämlich auch den Akkustand erfahren, deinen Sprachassistenten starten – oder Spotify Tap nutzen. Letzteres erlaubt dir, deine Musik dort weiterzuhören, wo du sie zuletzt unterbrochen hast – auch, wenn du vorher über ein anderes Gerät gehört hast.

Roboter-Stimme aus dem letzten Jahrtausend

Schon bei den Bose QC45 waren die roboterhaft abgehackten Wortfetzen, mit denen die Kopfhörer akustisches Feedback geben, nicht mehr zeitgemäß. Warum Bose auch bei den QC Ultra weiter auf diese krude und antiquierte Sprachausgabe setzt, ist uns schleierhaft. Selbst viel günstige Bluetooth-Kopfhörer wie die Valco VMK20 mit ihrer tiefen Männerstimme wirken da längst viel moderner. Hier sollte sich Bose also wirklich noch mal ein Beispiel an der Konkurrenz nehmen. Ja, die computergenerierte Stimme kann in verschiedenen Sprachen mit dir reden. Doch simple Bestätigungen wie „Pairing“ oder „Connected“ versteht man auch ohne Englisch-Kenntnisse. Und auf die schlecht vorgelesenen Namen der verbunden Geräte könnten wir für eine bessere Sprachqualität auch gerne verzichten. verschiedenen Sprachen – auch Deutsch – mit dir reden. Außerdem bemühen sie sich immerhin, den Namen der verbundenen Geräte vorzulesen.

Fazit: Unsere Meinung zu den Bose QuietComfort Ultra Headphones

Bose hat es geschafft, gutes noch besser zu machen. Leicht, bequem und totschick beerben sie die Stilikonen Headphones 700. Dazu gesellen sich durchdachte Features, die du innerhalb kürzester Zeit blind bedienen kannst. Mit saftigen Beats und entspannten Höhen befährt Bose mit den QuietComfort Ultra Headphones wieder etwas wärmere Gefilde. Dafür macht deine Musik auch nach der längsten Bahnfahrt noch Spaß.

Ob sich der saftige Aufpreis zu den QuietComfort 45 für dich lohnt, hängt davon ab, wie sehr du an seinem klaren Sound und seinen breiteren Knöpfen hängst. Der Immersion-Modus kann ein klarer Pluspunkt sein. Das hängt aber sehr von deiner Musik ab. Kannst du darauf verzichten, findest du ähnlich ausgestattete – und teilweise noch mal besser klingende – Kopfhörer für weniger Geld.

Die Bose QC Ultra gibt es in Schwarz und Weiß:

Technische Daten
Kopfhörertyp ohrumschließend
Bauart geschlossen
Spielzeit/ Ladezeit 24 Std. / 3 Std.
Wandler dynamisch
Kabellos ja, Bluetooth
Noise Cancelling Ja
Mikrofon Ja
Gewicht 250 g
Tasten 2 (on / off / Pairing, Steuerungstaste) + Touch-Feld
Garantie k.A.
Steuerungs-App Ja
Faltbar Ja
Mitgeliefertes Zubehör Etui, Kopfhörerkabel (3,5 mm auf 2,5 mm), USB-C-Kabel
Preis 499,95 Euro

Alle von uns getesteten Bluetooth-Kopfhörer findest du hier:

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Weiterführende Links:

  1. Test Bose QuietComfort 45: Der beste Bose aller Zeiten?
  2. Die besten Noise Cancelling Kopfhörer
  3. Bose Headphones 700 im Test: Was kann das ANC-Topmodell?
  4. Bose QuietComfort Headphones im Test: Besser als der QuietComfort 45?
Bose QuietComfort Ultra Headphones im Test: Wie klingt das neue Topmodell? (2024)

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Author: Rob Wisoky

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